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Zur Adventszeit

Nettes sagen

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler/innen, die Namen aller Mitschüler/innen in der
Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und neben den Namen etwas Platz zu lassen.
Dann sagte sie zu den Schüler/innen, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie
über jeden ihrer Klassenkameraden sagen könnten – und das sollten sie neben die
Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war. Bevor sie den
Klassenraum verließen, gaben alle ihre Blätter der Lehrerin ab.
Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Namen auf ein Blatt Papier und daneben die
Liste aller netten Bemerkungen, die die Mitschüler/innen über ihn/sie aufgeschrieben
hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine/ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit
lächelten alle. "Wirklich?", hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgend
jemandem etwas bedeute", oder: "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen", waren
die Kommentare.
Niemand erwähnte die Listen danach wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler
sie untereinander oder mit ihren Eltern ausgetauscht hatten, aber das machte nichts aus.
Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler/innen waren glücklich mit sich und mit
den anderen.

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